Fit & vital, wie Mikroorgansimen dem Pferd helfen

Fit & vital, wie Mikroorgansimen dem Pferd helfen

Wie bereits angekündigt haben wir für euch einen Überblick und eine kleine „Take-Home-Message“ des „9th European Equine Health & Nutrition Kongress“ zusammengestellt:

  1. Für die Gesunderhaltung des Pferdes ist es wichtig, dass alle Mikroorganismen im Magen- und Darmtrakt des Pferdes zusammenspielen und ein Gleichgewicht bilden.

  2. Gerät das Gleichgewicht der Mikroorganismen durcheinander erkrankt das Pferd.
      → Die Folge sind Magengeschwüre, Koliken oder Hufrehe

  3. Einen großen Einfluss auf das Gleichgewicht haben folgende Faktoren:
    1. die Fütterungspraxis
    2. die Haltung
    3. der Transport (Turnier, Stallwechsel etc.)
    4. Medikamente

  4. Wasseraufnahme und die Häufigkeit der Fütterung sind in diesem Fall besonders nennenswert
    1. Die Anzahl der Mahlzeiten oder auch die Temperatur und die Menge des aufgenommenen Wassers können bei der Zusammensetzung der Mikroorganismen eine Rolle spielen

  5. Ein hoher Stärkeanteil im Kraftfutter hat mehrere und unterschiedliche negative Auswirkungen auf die Mikroorgansimen
    1. Im Magen begünstigt es das Wachstum von Laktobazillen. Diese Bakterien bilden Milchsäure, die zu einer Übersäuerung des Magens führen kann
        → Die Folgen sind Magengeschwüre
        → Studien zeigen, dass die Fütterung von Luzerneheu die Säurebildung reduzieren kann
    2. Im Dickdarm verursacht es eine Vermehrung von Bakterien die Kohlenhydrate abbauen.
      1. Diese Bakterien bilden ebenfalls vermehrt Lactat, also Milchsäure, und tragen zu einer Übersäuerung des Dickdarms bei. Die Säure tötet die Bakterien ab, welche die Rohfasern abbauen können
        → Folgen sind Kolik, Hufrehe, Kotwasser und Durchfall

  6. Im Pferd gibt es 5 verschiedene Gruppen von Mikroorganismen die wichtig für die Verdauung sind:
    1. Bakterien
    2. Anaerobe Pilze (Pilze die zum Leben keinen Sauerstoff benötigen)
    3. Protozoen
    4. Archaeen
    5. Viren

  7. Kotwasser beim Pferd ist eine multifaktorielle Erscheinung und kann durch folgende Faktoren beeinflusst werden:
    1. Fütterungspraxis
    2. Wasseraufnahme
    3. Sozialem Stress (Rangordnung)
    4. chronische Entzündungen im Dickdarm
    5. Motilität des Darmes (wie stark sich der Darm bewegt)
    6. Mikrobielle Zusammensetzung des Darms

  8. Die meisten Pferde sind zu dick!
    1. Das Problem: Pferde werden vermenschlicht und auch so gefüttert. Rohfaserarm dafür reich an Kohlenhydraten!
    2. Die Trainingsintensität wird grundsätzlich zu hoch beurteilt
      1. Pferde verbrauchen deutlich weniger Energie bei der Arbeit als wir denken

  9. Equines Asthma kann durch unterschiedliche Praxisanwendungen gemildert oder auch verhindert werden
    1. Einsetzen von staubreduzierten Sägespänen anstelle Stroh
    2. Umstellen der Rohfaserfütterung von Heu auf Heulage oder Fütterung von gedämpften Heu. Auch das 10 – 15-minütige Wässern des Heus reduziert den Staubeintrag
    3. Heu sollte grundsätzlich vom Boden gefüttert werden. Durch die erhöhte Anbringung von Heunetzen und die dadurch resultierende schiefe Kopf-, Halshaltung gelangt Staub leichter in die Lungen
    4. Heu und Stroh sollte nicht dort gelagert werden, wo Pferde untergebracht sind
    5. Pferde sollten nicht während des Ausmistens oder Fegens im Stall sein, da zu diesem Zeitpunkt die Staubbelastung am höchsten ist
    6. Eine gute Durchlüftung des Stalles ist wichtig
    7. Kältere Temperaturen sind besser als warme

Falls euch eines der Themen mehr interessiert, dann schreibt uns auf Facebook oder Instagram. Haltet euch und eure Pferde Fit!

Euer equiBEneFIT Team



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