Wissenswertes zu Leinsamen

Wissenswertes zu Leinsamen

Gemeiner Lein (Linum usitatissimum)

Der Gemeiner Lein, Flachs oder Saat-Lein, kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, Vorderasien und Nordamerika. Doch mittlerweile wird er in allen Gebieten mit gemäßigtem Klima kultiviert.

Schon weit vor Christi Geburt lieferte Lein den Menschen wertvolles Öl sowie Fasern und Werkstoffe für Kleider und Seile. Griechische Naturvorscher setzten Lein schon ca. 400 v. Chr. gegen Entzündungen ein. Auch Hildegard von Bingen nutzten die wertvollen Inhaltstoffe des Leins für Ihre Medizin.

Leinsamen haben wertvolle Schleimstoffe (3-19%) und Öle (30-45%) sowie verschiedene hochwertige Proteine (ca. 20%) und Vorstufen von Proteinen, die die Immunantwort bei Entzündungen drosseln können. Selen als Spurenelement ist in Lein relativ reich vorhanden. Bei der Fütterung von Leinsaat sollte darauf geachtet werden, dass in Lein so genannte cyanogene Glykoside enthalten sind. Diese spalten sich mit Hilfe des Enzyms Linase zur giftigen Blausäure. Doch wenn die Fütterungsempfehlung beachtet wird, spielt dieser Aspekt so gut wie keine Rolle.

Der Gemeine Lein kann sehr vielseitig in der Pferdemedizin eingesetzt werden. Er kann zum Beispiel bei Muskelschäden als wärmende Auflage oder zur Abszessreifung bei Hufgeschwüren seine Anwendung finden. Aber am bekanntesten ist Lein in der Pferdeernährung. Lein kann, wenn er trocken verfüttert wird, im Darm größere Mengen an Wasser binden. Zudem wird dem gequollenen Lein eine schützende Wirkung auf die Schleimheut von Magen und Darm zugeschrieben. Das Öl der Leinsamen besteht überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren (80 – 90%) die zu 20 bis 30 % aus Öl- und Linolsäuren sowie 40 bis 60% aus Linolensäure zusammengesetzt. Diese Zusammensetzung hat einen positiven Effekt auf das Fell und die Haut und verhilft zu dünnen Pferden zu mehr Masse.

Am besten wird Lein geschrotet und dann gekocht und somit gequollen verfüttert. Auf Grund der hohen Gehalte an ungesättigten Fettsäuren sind Leinsamen Oxidationsempfindlich und sollten relativ zügig nach dem Schroten oder Quetschen verfüttert werden. Beim Oxidieren baut sich wertvolles Vitamin E ab und die Leinsaat wird ranzig. Gut zum Verfüttern eignen sich auch Leinsaatrückstände wie Leinkuchen oder Leinsaatextraktionsschrot. Sie enthalten viele wichtige essenzielle Aminosäuren. Allen voran Lysin (ca. 12g/kg). Pferden können zwischen 50 g und 100 g Leinsaat am Tag verfüttert werden.



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