Bierhefe, Biertreber und Co. – Was tun sie für unsere Pferde?

Bierhefe, Biertreber und Co. – Was tun sie für unsere Pferde?

Viele von uns füttern speziell im Fellwechsel einige Produkte zusätzlich, damit unsere Pferde besser und leichter durch den Fellwechsel kommen. So werden neben Biotin, Zink und anderen Kombiprodukten gerne auch Biertreber und Bierhefe gefüttert. Aber warum machen wir das eigentlich?

Wir erklären euch diesen Monat was Bierbrauen mit wertvollem Futter für unsere Pferde zu tun hat und warum „Abfallprodukte“ nicht immer Abfallprodukte sind. Warum sind Bierhefe und -treber durchaus gut für unsere Pferde?

Was haben Hopfen und Malz mit Pferdefutter zu tun?

Bierhefe und –treber sind Nachprodukte der Bierherstellung. Bei der Bierherstellung werden nur hochwertige und einwandfreie Produkte verwendet, damit diese für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Der Biertreber entsteht beim Brauvorgang und besteht meist nur aus Gerstenspelzen sowie Resten des Mehlkörpers. Aber auch andere Getreidesorten können neben der Gerste zum Brauen verwendet werden - so auch Weizen, in sehr seltenen Fällen Roggen oder Dinkel. Das deutsche Reinheitsgebot des Bierbrauens wird bei Brauern sehr ernst genommen und schreibt vor, dass ausschließlich Hopfen, Malz, Hefe und Wasser zum Bierbrauen verwendet werden dürfen. Der für uns Pferdeleute interessante Teil ist das Malz.

In Kürze: Malz und Würze

Malz ist gekeimtes und danach getrocknetes Getreide. Beim Keimen des Getreides werden bestimmte Enzyme im Korn freigesetzt, die zum Beispiel Stärkeanteile in kleinere Einheiten (unterschiedliche Arten von Zucker) abbauen. Der Keimvorgang wird nach einer bestimmten Zeit durch langsames Trocknen abgebrochen. Das dabei entstehende Malz wird anschließend von den jungen Trieben befreit und das gekeimte Korn für die Weiterverarbeitung in der Brauerei geschrotet.

Maische

Das geschrotete Malz wird in speziellen Behältern mit Wasser versetzt und auf Temperatur gebracht. Dieses Gemisch wird Maische genannt. Bei diesem Vorgang fangen die im Korn enthaltenen Enzyme wieder an zu arbeiten und lösen verschiedene Stoffe aus dem Malz, die im späteren Verlauf wichtig für den Brauprozess sind. Bei diesem Vorgang wird Stärke und Zucker aus dem Korn gelöst und Eiweiße in essentielle Aminosäuren abgebaut. Der Brauer bestimmt, wann die Maische für das anschließende Brauverfahren fertig ist. Während dieses Vorgangs trennt sich die Maische in zwei Fraktionen. Einen flüssigen Anteil, auch Würze genannt, und einen festen Anteil, Biertreber genannt. Die Würze wird weiterverwendet und im späteren Verlauf unter Zuhilfenahme der Bierhefe zum Gären gebracht. Der Biertreber wird im weiteren Verlauf entweder frisch oder getrocknet weiterverkauft und muss sich strengen Futtermittelkontrollen unterziehen.

Wie setzt sich Biertreber zusammen?

Biertreber verfügt über einen hohen Rohfaseranteil, viele essentielle Aminosäuren und B-Vitamine. Für uns Menschen ist dieses Zwischenprodukt des Brauvorgangs unverdaulich und daher nicht relevant für unsere Ernährung. Doch für Tiere, die über eine bakterielle Unterstützung im Sinne von Rohfaserverdauung in ihrem Magen- und Darmtrakt verfügen, ist dieses Zwischenprodukt ein nahrhaftes und wertvolles Ergänzungsfuttermittel. Biertreber wird in den meisten Fällen trocken verfüttert und in vielen Mischfuttern als nutritiv wertvoller Inhaltsstoff ergänzt.

Für was ist Bierhefe gut bei unseren Pferden?

Für das anschließende Brauverfahren, das die alkoholische Gärung mit sich bringt, wird Bierhefe benötigt. Früher wurde das beim Gären und Klären des Bieres entstehende Sediment aufgearbeitet, inaktiviert und dann an Viehbetriebe als Ergänzungsfutter verkauft. Heute wird Bierhefe in großen Mengen speziell für die Fütterung sowie für den Humanbereich als wertvolle Lebensmittelergänzung produziert, inaktiviert und als Tabletten, in Kapseln oder lose als Futtermittel am Markt angeboten. Diese Verfahren bieten eine sehr hohe, gleichbleibende Qualität der Ware. Die angebotene Bierhefe ist durch das Inaktivieren der Hefe nicht mehr fähig einen Gärprozess zu beginnen. Bierhefe ist reich an B-Vitaminen, essentiellen Aminosäuren, wichtigen Spurenelementen und Mineralstoffen. Sie liefert unseren Pferden alle wertvollen Vitalstoffe für einen guten Muskelaufbau und unterstützt dadurch den Stoffwechsel. Wer seinem Pferd eine gute native Quelle an vielen Vitalstoffen bieten möchte, kann sein Pferd speziell im Fellwechsel oder beim Muskelaufbau Bierhefe anbieten.

Schmeckt unseren pferden Bierhefe?

Da Bierhefe etwas bitter im Geschmack ist und relativ ungern von Pferden pur gefressen wird, bieten einige Hersteller eine Mischung aus Bierhefe und Biertreber an. Bierhefe und Biertreber können bis zu 25g/30g (oder etwas mehr) pro 100kg Körpergewicht des Tieres, je nach Produkt, angeboten werden. Hier ist auf die Fütterungsempfehlung des jeweiligen Herstellers zu achten und zu differenzieren, ob es sich um reine Bierhefe, Biertreber oder ein Gemisch aus beiden handelt.

equiBEneFIT daily: DailyBoost

Wir verwenden in unserem equiBEneFIT daily ebenfalls ein Gemisch aus Biertreber und Bierhefe, um das Produkt in seiner Gesamtzusammensetzung mit wertvollen Komponenten zu unterstützen und zu ergänzen. In 50g equiBEneFIT DailyBoost stecken 10% Biertreber/Bierhefe, der Rest wird aus weiteren wertvollen Komponenten für den Muskelaufbau, sowie zur Unterstützung von Sehnen, Bändern, Gelenken und dem Immunsystem zusammengesetzt. Haben wir euch neugierig gemacht?

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Wissenswertes zu Leinsamen

Wissenswertes zu Leinsamen

Gemeiner Lein (Linum usitatissimum)

Der Gemeiner Lein, Flachs oder Saat-Lein, kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, Vorderasien und Nordamerika. Doch mittlerweile wird er in allen Gebieten mit gemäßigtem Klima kultiviert.

Schon weit vor Christi Geburt lieferte Lein den Menschen wertvolles Öl sowie Fasern und Werkstoffe für Kleider und Seile. Griechische Naturvorscher setzten Lein schon ca. 400 v. Chr. gegen Entzündungen ein. Auch Hildegard von Bingen nutzten die wertvollen Inhaltstoffe des Leins für Ihre Medizin.

Leinsamen haben wertvolle Schleimstoffe (3-19%) und Öle (30-45%) sowie verschiedene hochwertige Proteine (ca. 20%) und Vorstufen von Proteinen, die die Immunantwort bei Entzündungen drosseln können. Selen als Spurenelement ist in Lein relativ reich vorhanden. Bei der Fütterung von Leinsaat sollte darauf geachtet werden, dass in Lein so genannte cyanogene Glykoside enthalten sind. Diese spalten sich mit Hilfe des Enzyms Linase zur giftigen Blausäure. Doch wenn die Fütterungsempfehlung beachtet wird, spielt dieser Aspekt so gut wie keine Rolle.

Der Gemeine Lein kann sehr vielseitig in der Pferdemedizin eingesetzt werden. Er kann zum Beispiel bei Muskelschäden als wärmende Auflage oder zur Abszessreifung bei Hufgeschwüren seine Anwendung finden. Aber am bekanntesten ist Lein in der Pferdeernährung. Lein kann, wenn er trocken verfüttert wird, im Darm größere Mengen an Wasser binden. Zudem wird dem gequollenen Lein eine schützende Wirkung auf die Schleimheut von Magen und Darm zugeschrieben. Das Öl der Leinsamen besteht überwiegend aus ungesättigten Fettsäuren (80 – 90%) die zu 20 bis 30 % aus Öl- und Linolsäuren sowie 40 bis 60% aus Linolensäure zusammengesetzt. Diese Zusammensetzung hat einen positiven Effekt auf das Fell und die Haut und verhilft zu dünnen Pferden zu mehr Masse.

Am besten wird Lein geschrotet und dann gekocht und somit gequollen verfüttert. Auf Grund der hohen Gehalte an ungesättigten Fettsäuren sind Leinsamen Oxidationsempfindlich und sollten relativ zügig nach dem Schroten oder Quetschen verfüttert werden. Beim Oxidieren baut sich wertvolles Vitamin E ab und die Leinsaat wird ranzig. Gut zum Verfüttern eignen sich auch Leinsaatrückstände wie Leinkuchen oder Leinsaatextraktionsschrot. Sie enthalten viele wichtige essenzielle Aminosäuren. Allen voran Lysin (ca. 12g/kg). Pferden können zwischen 50 g und 100 g Leinsaat am Tag verfüttert werden.


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